Fast alle Menschen neigen dazu, im Laufe ihres Lebens viele Erinnerungsstücke anzusammeln – neben persönlichen Habseligkeiten, Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Verstirbt der Wohnungs- oder Hausbesitzer dann – oder müssen Senioren aus gesundheitlichen Gründen in ein Pflegheim umziehen – dann stellt die notwendige Haushaltsauflösung die dafür Verantwortlichen zumeist vor große emotionale und organisatorische Herausforderungen. Während der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen noch heftig ist, müssen Sie seine unmittelbare Privatsphäre auflösen, entsorgen und irgendwie wegschaffen. Eine Haushaltsauflösung ohne allzu große emotionale Blessuren kann daher nur gelingen, wenn Sie versuchen, die Aufgabe möglichst strategisch und organisiert anzugehen.
Lesen Sie im folgenden Ratgeber wie Sie sich ein ersten Überblick über das Ausmaß der Haushaltsauflösung verschaffen, welche rechtlichen Aspekte Sie beachten sollten und welche Möglichkeiten der Entsorgung es gibt. Wann ist es sinnvoll, Profis mit der Entrümpelung zu beauftragen und was kostet das? Zum Schluss haben wir Ihnen noch eine praktische Checkliste für die private Haushaltsauflösung zusammengestellt.
Welche Vorbereitungen sollten Sie bei einer Haushaltsauflösung treffen?
Kurze Definition vorab: Eine Haushaltsauflösung bedeutet stets, dass der Haushalt einer oder mehrerer Personen komplett leergeräumt werden muss. Alle Haushaltsgegenstände, Möbel, Kleidung, Bücher und Elektrogeräte müssen sortiert, entsorgt, verschenkt oder verkauft werden – so dass „besenreine“, leere Räume zurückbleiben. Die Begriffe Haushaltsauflösung und Entrümpelung werden vielfach synonym gebraucht – wobei eine Entrümpelung sich oft auch nur auf einen Teil eines Hauses beziehen kann, beispielsweise den Keller oder den Dachboden.
Die häufigsten Gründe für eine Haushaltsauflösung sind der Tod des Bewohners, der Umzug in ein Pflegeheim, bisweilen aber auch der Entschluss, auszuwandern. Eine professionelle Entrümplung wegen Vermüllung (Messie-Wohnung) wird dagegen zwingend notwendig, wenn nur so hygienische Wohnbedingungen wiederhergestellt werden können.
Damit eine Hausauslösung mit einen Minimum an Stress und möglichst effizient ablaufen kann, sollten Sie gut planen und vorbereiten:
1. Verschaffen Sie Sich einen ersten Überblick
Die meisten Situationen, die eine Haushaltsauflösung erforderlich machen, treten plötzlich ein. Versuchen Sie trotzdem, nach einer ersten Phase zur Bewältigung des Schocks, die weitere Organisation nüchtern und konzentriert zu meistern. Begehen Sie zunächst die zu entrümpelnden Räume ohne Zeitdruck und erstellen Sie eine gedankliche Liste, welche Gegenstände entsorgt, welche eventuell verschenkt, gespendet oder verkauft werden könnten. Gibt es Antiquitäten oder Gemälde, von denen Sie nicht sicher sind, ob sie wertvoll sind? Schreiben Sie sich eine Notiz ins Handy, um einen Sachverständigen um seine Einschätzung zu bitten.
2. Klären Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen
Bevor Sie auch nur einen Löffel aus dem Hausstand des Verstorbenen mitnehmen, müssen Sie die rechtlichen Aspekte der anstehenden Entrümpelung klären. Im Todesfall gehört der Haushalt zum Nachlass – und geht automatisch in den Besitz der Erben über. Bei Immobilieneigentum können Sie als Erbe frei entscheiden, was, wann mit dem Hausstand weiter geschieht. Hat der Verstorbene zur Miete gewohnt, so treten Sie als Erbe ebenfalls automatisch in den Mietvertrag ein. Sie haben dann gemäß § 580 BGB ein Sonderkündigungsrecht und können den Mietvertrag im Monats des Todes mit dreimonatiger Frist kündigen. Innerhalb dieser Frist muss die Wohnung geräumt werden. Dem Vermieter steht übrigens das gleiche Sonderkündigungsrecht zu.
Gut zu wissen: Bei einem Umzug des Wohnungsinhabers in ein Pflegeheim sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite, wenn Ihre Vorsorgevollmacht ausdrücklich die Wohnungsauflösung mit einschließt. Durch eine mögliche Abtretungserklärung an ein Entrümpelungsunternehmen kann dieses später so auch die Kosten direkt mit der Pflegekasse abrechnen.
3. Wichtige Dokumente und Wertsachen identifizieren
„Durchsuchen“ Sie Haus oder Wohnung nun gezielt nach wichtigen Dokumenten, Geld und Wertsachen – und zwar ganz wörtlich: Öffnen Sie jede Schublade und jede Schranktür, schauen unter der berühmten Matratze nach und heben Sie gefaltete Kleidungsstapel an. Auch wenn die sprichwörtliche „Million unter der Matratze“ wohl eher ein modernes Märchen ist – ältere Menschen mit einem gewissen Misstrauen gegenüber Banken lagern nicht selten beträchtliche Bargeldsummen in ihrem vertrauten Zuhause. Packen Sie alle relevanten Dokumente, auch zur Immobilie, sofort ein. Das gilt auch für Schmuck, Münz- oder Briefmarkensammlungen oder antike, möglicherweise recht wertvolle, Uhren und Fotoapparte.
4. Nehmen Sie ein grobe Sortierung vor
Bei der sorgfältigen Suche nach Dokumenten und Wertgegenständen können Sie parallel den übrigen Bestand klassifizieren – nutzen Sie dazu gegebenenfalls farbige Klebeetiketten:
• Verschenken oder spenden: Gut erhaltene Möbel, Küchengeräte sowie Kleidung können Sie karitativen Einrichtungen spenden. Diakonie, Caritas und Sozialkaufhäuser holen die Sachen vor Ort ab. Wichtig: Rufen Sie vorher an und fragen Sie nach, was derzeit oder überhaupt gebraucht wird.
Am Rande: Fragen Sie sich bei Dingen, von denen Sie denken, dass Sie sie noch verschenken könnten, stets, ob Sie selbst den Gegenstand geschenkt haben möchten. Fällt Ihre Antwort negativ aus, ordnen Sie das Objekt besser der Kategorie „wohltätige Spenden“ zu.
• Verkaufen: Sie werden garantiert Einzelteile oder auch Ensembles finden, die sich noch gut verkaufen ließen. In diesem Fall kommt es auf Ihre persönlichen Verve an: Über die Kleinanzeigen bei ebay oder sonstige Internet-Verkaufsplattformen kann so mancher Verkauf schnell und lohnend klappen (auch mit Selbstabholung) – Sie müssen gleichwohl die Gegenstände gut fotografieren und einen ansprechenden Text dazu verfassen. Auch ein örtlicher Flohmarkt kann als Absatzchance für noch gut erhaltenes Porzellan, Liebhaber-Spielzeug oder seltene Dekoteile in Frage kommen – wenn Sie die Mühe auf sich nehmen wollen.
Am Rande: Bücher werden Sie heute kaum noch los. Einzige Option: Hatte der Verstorbene im Laufe seines Lebens eine regelrechte Bibliothek angesammelt, so gibt es einige Spezialanbieter, die den gesamten Bestand – nach in Augenscheinnahme – aufkaufen. Großes Geld dürften Sie dafür jedoch nicht erwarten – es macht jedoch mehr Sinn als der Altpapiercontainer.
• Entsorgen: Vermutlich die meisten Etiketten werden Sie in der Farbe für diese Kategorie benötigen: Je nach Alter des Hausstands sind die meisten Möbel und Einrichtungsgegenstände abgenutzt und taugen kaum noch für eine Weiterverwendung. Die Menge dessen, was entsorgt werden muss, hilft Ihnen bei der Entscheidung, ob Sie die Haushaltsauflösung in Eigenregie durchführen wollen oder nicht doch lieber ein Entrümpelungsunternehmen beauftragen sollten.
5. Erstellen Sie einen Terminplan
Legen Sie nach diesen Vorbereitungen einen realistischen Zeitrahmen für die Haushaltsauflösung fest. Beachten Sie dabei, falls Sie die Entrümpelung selbst vornehmen wollen, die Termine der örtlichen Sperrmüllabfuhr, die zeitlichen Puffer für die Organisation der erforderlichen Transportmittel, für das Aufstellen eines Containers und zuvor: für die Beantragung einer Parkverbotszone einschließlich Abholen und Aufstellen der Schilder. Und vergessen Sie nicht bei Freunden und Bekannten nachzufragen, wann diese mithelfen können.
Haushalt auflösen: selbst entrümpeln oder Profis engagieren?
Grundsätzlich gilt die Faustformel: Je kleiner und „homogener“ ein Hausstand ist, desto eher können sie erfolgreich selbst entrümpeln. Homogen meint dabei: Sie haben es mit einer ganz normalen Einrichtung und einem durchschnittlichen Lagerbestand im Keller zu tun – Sie müssen beispielweise nicht befürchten, dass Sie Sondermüll wie Farben, Lacke oder Benzinkanister für einen Rasenmäher vorfinden– den Sie separat zu Recyclinghöfen bringen müssen.
Eine 70 Quadratmeter große Wohnung im Erdgeschoss bekommen Sie mit tatkräftiger Unterstützung, einem Container vor der Haustür und bei entsprechender Vorbereitung einigermaßen problemlos leer. Anders sieht es hingegen aus, wenn Sie ein dreistöckiges, großzügiges Haus räumen müssen, in dem der Verstorbene seit Jahrzehenten alleine gewohnt hat – und das vom Keller bis zum Dachboden regelrecht „vollgestopft“ ist, auch weil der Bewohner zuletzt nichts mehr weggeschmissen hat.
Bitte beachten Sie: Ob Sie einen Termin mit der Sperrmüllabfuhr Ihrer Gemeinde vereinbaren oder einen Container bestellen, ist nicht nur eine Preisfrage. Container sind in aller Regel innerhalb von ein bis drei Tagen vor Ort, beim Sperrmüll kann es bis zu zwei Wochen dauern, bevor Sie ein Termin bekommen. Außerdem nimmt der Sperrmüll nicht alles mit, was Sie gern los wären, also beispielsweise Kühlschränke, Fernseher oder sonstige große Elektrogeräte. Dafür müssen Sie dann gesondert einen Recyclinghof anfahren.
Wann empfiehlt sich ein Entrümpelungsunternehmen?
Nicht nur die pure Größe der Wohnfläche und die reine Masse an Mobiliar und Einrichtungsgegenständen, sondern auch andere Umstände können es sinnvoll erscheinen lassen, ein professionelles Entrümpelungsunternehmen zu engagieren:
• Sie wollen oder müssen die Haushaltsauflösung möglichst zügig abwickeln, etwa weil Sie die Immobilie verkaufen möchten und die aktuelle Marktlage recht günstig ist. Profis sind mit der Entrümpelung einer kompletten Immobilie zumeist in zwei Werktagen durch.
• Sie sind körperlich nicht dazu in der Lage, stundenlang schwere Einrichtungsgegenstände zu schleppen und möchten auch Freunden und Bekannten eine solche Plackerei nicht zumuten.
• Die Haushaltsauflösung ist mit komplexen Anforderungen verbunden, die handwerkliches Geschick erfordern, beispielsweise weil viele Einbaumöbel demontiert, verklebte Teppiche entfernt und Trockenbau-Elemente ausgebaut werden müssen oder sollen.
• Ist die Wohnung völlig zugemüllt und mit Unrat übersät, können ernsthafte gesundheitliche Gefahren drohen, sollten Sie selbst Hand anlegen. In einem solchen Fall kann nur ein professionelles Entrümpelungsunternehmen, das die Wohnung anschließend komplett desinfiziert, einen bewohnbaren Zustand wieder herstellen.
• Schließlich: Sie wollen die Haushaltsauflösung ohne weitere emotionale Belastung für sich selbst abschließen. Da ist es am besten sie in fremde Hände zu legen.
Gut zu wissen: Können Sie sich von einzelnen Gegenständen partout nicht trennen, weil Sie sie beispielsweise noch Ihren Kindern oder Enkeln vererben möchten, besteht immer auch die Möglichkeit, schnell und günstig Lagerplätze, sogenannte Self-Storage-Räume, für längere Zeit anzumieten.
Wie finde ich ein seriöses Entrümpelungsunternehmen?
Wenn Sie die Entrümplung Profis überlassen möchten, finden Sie im Netz eine Fülle von Anbietern. Orientieren Sie sich bei der Auswahl an folgenden Kriterien:
- Kommt die Entrümpelungsfirma aus der Nähe? Das spart Ihnen Anfahrtskosten.
- Besitzt das Entrümpelungsunternehmen eine Haftpflichtversicherung? Genauso wie bei einem Umzug können auch bei der Haushaltsauflösung Schäden an Wänden oder im Treppenhaus entstehen, für die die Firma dann haftet.
- Schaut sich das Unternehmen die Wohnung oder das Haus erst an, bevor es ein Angebot abgibt? Ist das nicht der Fall, lassen Sie die Finger von diesem Anbieter. Eine seriöse Firma wird Ihnen ohne Besichtigung keinen Preis für die Haushaltsauflösung nennen können, denn jeder Haushalt ist anders.
- Ist diese Besichtigung vor Ort kostenlos? Bei seriösen Unternehmen gehört der Erstbesuch zum Service.
- Offeriert Ihnen der Anbieter in einem Kostenvoranschlag einen Festpreis? Festpreise sind immer besser als Stundensätze, die Sie nur schwer kalkulieren können.
- Nimmt das Entrümpelungsunternehmen alle Gegenstände mit und werden diese fachgerecht entsorgt?
- Kann der Anbieter Referenzen vorweisen oder hat er gute Bewertungen anderer Kunden bekommen?
Gut zu wissen: Die meisten Entrümpelungsprofis nehmen alles mit, was im weitesten Sinn zum Hausrat zählt, also von Möbeln über elektronische Geräte bis hin zu Kleidung und Dekoartikeln. Sie versichern zudem nahezu immer eine „fachgerechte Trennung der Wertstoffe und Abfälle“ mit anschließender ordnungsgemäßer Entsorgung. Sie als Auftraggeber können diese Aussage kaum überprüfen.
Beachten Sie außerdem: Einige Entrümpelungsfirmen bieten „Wertanrechnung“ an. Das bedeutet: Der Wert weiterverkäuflicher Gegenstände wird mit den Gesamtkosten gegengerechnet. Sie können auf diese Weise die Kosten Ihrer Haushaltsauflösung senken – allerdings wird der Wert der entsprechenden Gegenstände zumeist sehr niedrig eingeschätzt.
Wie lange dauert eine Haushaltsauflösung?
Die Dauer einer Haushaltsauflösung bemisst sich natürlich wesentlich an der Menge des wegzuschaffenden Hausrats und damit an der Größe der Wohnung oder des Hauses. Führen Sie die Haushaltsauflösung in Eigenregie mit Helfern durch, nimmt die Entrümpelung deutlich mehr Zeit in Anspruch, als wenn Profis das Zepter übernehmen.
Wie relativ Standardangaben sind, konnten wir jüngst direkt an einem Beispiel im Nachbarhaus begutachten: Pauschal wird mit zwei Containern, also zweimaligem Befüllen eines Containers, und drei Tagen kalkuliert, wenn mindestens drei Personen eine 80 Quadratmeter große Wohnung besenrein leerräumen sollen.
Im konkreten Fall einer 120 Quadratmeter großen Wohnung, die in den letzten 25 Jahren von einem Ehepaar bewohnt wurde, von dem beide Partner innerhalb eines Jahres nacheinander verstorben waren, haben die Erben vier Container-Ladungen und vier Lohnarbeiter benötigt, die eine Woche lang mit der Entrümpelung beschäftigt waren.
Anders verhält es sich bei den eingespielten Entrümpelungsprofis: Für gewöhnlich erhalten Sie bereits bei der Besichtigung, spätestens aber im Kostenvoranschlag, eine verbindliche Zeitangabe für die Haushaltsauflösung. Die Entrümpelung einer kompletten Immobilie dauert für gewöhnlich zwei Tage, plus Zusatztag für eventuell gewünschte Handwerkerleistungen.
Was kostet eine Haushaltsauflösung?
Die Kosten einer Haushaltsauflösung unterscheiden sich, wie bereits angedeutet, je nachdem, ob Sie sich für eine private oder eine durch ein Unternehmen durchgeführte Entrümpelung entscheiden.
Eine private Entrümplung ist im Schnitt immer günstiger, dauert dafür aber länger – und in den Fixkosten sind natürlich nicht die Verpflegung und sonstigen „Vergütungen“ für mögliche Helfer enthalten.
Beispiel: Ein fünf Kubikmeter großer Absetzcontainer für Sperrmüll kostet je nach Region 200 bis 400 Euro. Bei zweimaliger Befüllung folglich das Doppelte.
Lassen Sie eine 3-Zimmer-Wohnung professionell entrümpeln, soll gilt die sehr allgemeine Pauschale von 500 bis 600 Euro je Zimmer bei normaler Möblierung. Keller oder Dachboden schlagen mit zusätzlich 500 Euro zu Buche.
Sehr, sehr grob überschlagen, müssen Sie für die Entrümpelung eines Hauses mit Kosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro kalkulieren.
Wichtig: Holen Sie sich unbedingt mindestens drei Angebote ein – vergleichen lohnt sich auch beim Thema Haushaltsauflösung und Entrümpelung.
Wer trägt die Kosten einer Haushaltsauflösung?
Im Grundsatz gehen die Kosten der Haushaltsauflösung immer zu Lasten desjenigen, der die Entrümpelung beauftragt. Es gibt jedoch Sonderfälle.
1. Entrümpelung im Todesfall
Beim Tod eines Mieters muss die Wohnung innerhalb von drei Monaten geräumt und „besenrein“ an den Vermieter übergeben werden, wenn diese nicht weiter gemietet werden soll. Die Kosten der Entrümpelung tragen die Erben des Mieters.
Deckt die Erbmasse die Kosten nicht und beziehen die Erben staatliche Grundsicherung, so muss das Sozialamt die Kosten auf Antrag (!) übernehmen.
War der Verstorbene Immobilieneigentümer so zählen die Entrümpelungskosten zu den Nachlassverbindlichkeiten und können bei einer Veranlagung zur Erbschaftssteuer steuermindernd geltend gemacht werden. Wird die Immobilie an eine Erbengemeinschaft vererbt, so muss diese die Entrümpelung zunächst einstimmig beschließen, bevor sie in Auftrag gegeben werden kann. Die Kosten werden analog wie andere Verbindlichkeiten des Erblasser aus dem Gesamtnachlass beglichen.
2. Umzug in ein Pflegeheim
Muss der Mieter als pflegebedürftige Person in ein Pflegeheim umziehen, so wird der Umzug zunächst von der Pflegeversicherung finanziert. Können nicht alle Gegenstände aus dem bisherigen Haushalt mit in das Pflegeheim genommen werden – und das ist der Regelfall – so werden auch die entsprechenden Entsorgungskosten übernommen. Unter Umständen springt auch das Sozialamt ein, um die doppelte Miete bis zum Ende der Kündigungsfrist zu begleichen. Dies hängt jedoch im Einzelfall von den finanziellen Einkünften des Pflegebedürftigen ab.
Wie kann ich die Kosten einer Haushaltsauflösung reduzieren?
• Werthaltiges verkaufen: Entdecken Sie im Hausrat wertvolle Gegenstände, Antiquitäten, Kunst oder Schmuck, dann haben Sie die denkbar beste Option, die Gesamtkosten der Haushaltsauflösung zu senken, indem Sie diese Dinge verkaufen. An besten nehmen Sie zu einer ersten Besichtigung jemanden mit, der sich auf diesem Gebiet auskennt und das Kleinod leichter identifizieren kann.
• Reduzieren Sie Menge durch großzügige Spenden: Telefonieren Sie Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und Caritas in Ihrer Gemeinde ab und fragen Sie nach, welche Gegenstände willkommen sind. Sortieren Sie die entsprechenden Gegenstände möglichst gut vor, damit Sie schnell und zügig abgeholt werden können.
• Achten Sie auf Anzeigen in Wochenblättern: Mit Sicherheit gibt es auch In Ihre Gemeinde gemeinnützige Vereine, die sozial schwachen Menschen beim Erstbezug einer Wohnung helfen. In Inseraten wird häufig um Haushaltserstausstattung gebeten. Perfekt, um Porzellan, Töpfen und Besteck aus Ihrer Haushaltsauflösung ein zweites Leben zu ermöglichen.
• Vergleichen Sie Anbieter und Preise: Der Markt für Entrümpelungen ist heiß umkämpft. Holen Sie unbedingt Kostenvoranschläge von mehreren Dienstleistern ein und vergleichen Sie Preise und Leistungen. Schauen Sie dabei jedoch nicht nur auf den Euro-Betrag, sondern auch auf die Qualität, die Ihnen angeboten wird.
• Zeitliche Terminierung: Handelt es sich um ein Mietwohnung, die der Vermieter schnell wieder auf dem Markt anbieten möchte, beeilen Sie sich mit der Wohnungsauflösung. Gelingt eine Neu-Vermietung noch vor Ende der Drei-Monatsfrist, so sparen Sie die Mietzahlung.
Tipps für die Haushaltsauflösung – Checkliste
• Gestatten Sie sich im Todesfall eine kurze Trauerzeit. Es ist wichtig, dass Sie kurz in sich gehen, um den Tod eines geliebten Menschen zu realisieren. Nur dann bringen Sie die gesammelte Kraft auf, die anstehende Haushaltsauflösung effizient und organisiert zu bewältigen.
• Verschaffen Sie sich einen Überblick über den aufzulösenden Haushalt.
• Kündigen Sie den Mietvertrag, falls der Verstorbene zur Miete gewohnt hat und Sie nicht selbst einziehen wollen.
• Kündigen Sie den Telefonanschluss und eventuelle Zeitschriften- oder TV-Abos.
• Besichtigen Sie den Haushalt zusammen mit einem Experten, der eventuelle Wertgegenstände (Kunst, Antiquitäten) leichter identifizieren kann. Fragen Sie Ihn gleich, ob er sich um einen Verkauf kümmern kann.
• Durchsuchen Sie den Haushalt gezielt nach wichtigen Dokumenten, Schmuck, Münzsammlungen, antiken Uhren und Bargeld. Nehmen Sie diese Sachen sofort mit.
• Markieren Sie alle Gegenstände entsprechend der drei Kategorien: Verkaufen, Spenden, Entsorgen.
• Schaffen die Sie Dinge, die Sie verkaufen möchten aus dem Haushalt und lassen Sie die Spenden von wohltätigen und karikativen Organisationen oder Sozialkaufhäusern abholen.
• Entscheiden Sie anhand des verbleibenden Restes, ob Sie selbst entrümpeln wollen oder einen Profi beauftragen möchten.
• Bedenken Sie dabei Ihre persönliche, emotionale Belastung, die bei einer Entrümpelung in Eigenregie immer deutlich größer ist.
• Bei Selbstentrümpelung: Erkundigen Sie sich nach den örtlichen Sperrmüllterminen oder den Kosten für einen Container. Fragen Sie beim Ordnungsamt nach den Gebühren und Vorlaufzeiten für das Einrichten einer Parkverbotszone vor dem Haus. Organisieren tatkräftige Unterstützung für den Tag, die Tage, der angedachten Entrümpelung.
• Bei professioneller Haushaltsauflösung: Holen Sie sich mindestens drei Angebote verschiedener Dienstleister ein. Wählen Sie nur solche aus, die Ihnen nach einer kostenlosen Vorabbesichtigung einen Kostenvoranschlag mit Fixpreis übermitteln. Fragen Sie nach möglichen Terminen und der Dauer der Entrümpelung.
• Besprechen Sie mit dem Entrümpelungsunternehmen Ihrer Wahl, ob dieses zusätzliche Handwerkerleistungen übernimmt, um die Immobilie nicht nur leer, sondern in einem ansehnlichen Zustand übergeben zu können.
FAQs
1. Sind Haushaltsauflösung und Entrümpelung das gleiche?
Jein. Die zwei Begriffe werden umgangssprachlich oft synonym verwendet, da beide das Ziel haben, Räume leer oder „besenrein“ zu hinterlassen. Die Haushaltsauflösung bezieht sich dabei jedoch immer auf den vollständigen Hausrat einer Wohnung oder eines Hauses, während die Entrümpelung auch beispielsweise nur einen Keller oder Dachboden umfassen kann.
2. Was kostet eine professionelle Haushaltsauflösung?
Die Kosten einer Haushaltsauflösung hängen natürlich stark von der Größe des Hausstands, der Menge des zu entsorgenden Inventars und den regionalen Entsorgungskosten ab. Sehr pauschal, und hier nur als Richtwert angegeben, müssen Sie bei einer 3-Zimmer-Wohnung mit Gebühren von 500 bis 600 Euro je Raum kalkulieren. Die komplette Entrümpelung eines Hauses kostet zwischen 3.000 bis 5.000 Euro.
3. Kann ich Entrümpelungskosten von der Steuer absetzen?
Ja. Sie können die Kosten der Entrümpelung in der Rubrik „haushaltsnahe Dienstleistungen“ in Ihrer Steuererklärung angeben. Das Finanzamt erkennt davon 20 Prozent an, maximal jedoch 4.000 Euro.
4. Erlischt ein Mietvertrag mit dem Tod des Mieters automatisch?
Nein, und zwar niemals. Lebte der Verstorbene mit einer weiteren Person im Haushalt, so wird diese neuer Mieter. Lebte er allein, wird der Mietvertrag automatisch an die Erben übertragen. Auch im Todesfall muss ein Mietvertrag daher immer gekündigt werden – es gilt eine dreimonatige Kündigungsfrist, während der weiter Miete zu zahlen ist.